Im November 2015 fanden in Frankfurt zwei Konferenzen statt zum Thema „Doing Business with Iran“.
Zum Business Forum im Rahmen der FRANKFURT 18th EURO FINANCE WEEK am 18.11. und 19. 11. sprachen iranische Offizielle und Repräsentanten der privaten und öffentlichen Sektoren; vor allem beeindruckt haben die Vorträge der jungen Unternehmer, die in perfektem Englisch informative Präsentationen vorführten. Die Offiziellen trugen keine neuen Entwicklungen vor, vermittelten aber eine positive Grundstimmung . Außen vor blieb eine eingehende Auseinandersetzung mit dem sehr großen iranischen Schwarzmarkt und den zu erwartenden Entwicklungen bzw. Maßnahmen des iranischen Staates und der Industrie zu diesem Thema (gefragt hatte ich dazu A. Amiri, Maadiran Group, T. Latif, AHK und V. Seif, Central Bank of Iran). Auch blieben Erläuterungen aus, in welchem Zeitrahmen geplante iranische Großprojekte durchgeführt werden können (gefragt hatte ich Herrn Ebadzadeh, Vortrag über Charbahar Free Zone Location).
An der Konferenz MARKTCHANCEN IRAN am 12.11. und 13.11. nahmen deutsche und deutsch-iranische Experten teil, die aus ihrer Erfahrung mit Irangeschäften berichteten. Juristische Grundlagen vor allem zu den Sanktionen, sowie Themen zur Zollabwicklung und zur strategischen Vorgehensweise wurden vorgetragen. Besonders deutlich wurde, dass in der Geschäftsanbahnung mit Iran Softskills und die Beachtung der Kulturstandards sehr wichtig sind (z.B. Vorträge von A. Tabatabai, F. Foghani und M. Gorges). Aus den Vorträgen zum Thema Sanktionen ging hervor, dass nach dem in Kraft treten des Implementation Day im ersten Quartal 2016, auch wenn Sanktionen langsam gelockert werden, immer noch Einschränkungen aufgrund weiterhin bestehender US-Sanktionen zu erwarten sind. Das könnte evtl. Dual-Use Güter betreffen.
Auf beiden Konferenzen gingen die Meinungen auseinander zum Thema Finanzströme. Die Einschätzung, wann eine Swiftkommunikation mit Iran wieder möglich ist, schwankt zwischen 3 und 24 Monaten ab dem Implementation Day in 2016.